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Spezial

Marcus Vetter bei der AG DOK Südwest zu Gast

vom 19.05.2015

Ton und Sounddesign werden im Dokumentarfilm immer wichtiger

Von Kay Hoffmann

Die AG DOK Südwest veranstaltet regelmäßig Treffen in Freiburg und Stuttgart. Am 4. Mai hatten Sabine Willmann und Sarah Moll den Regisseur Marcus Vetter zu einem Erfahrungsaustausch unter dem Motto „Entwicklung einer Handschrift“ in die Räume der Filmkommission Region Stuttgart eingeladen.

Sehr offen schilderte Marcus Vetter seine bisherigen Erfahrungen als Filmemacher und Produzent. Zu seinen bekanntesten Dokumentarfilmen gehören „Das Herz von Jenin“ (2008), „Mein Vater, der Türke“ (2006), „Hunger“ (2009) oder „Trader’s Dreams – Eine Reise in die ebay-Welt“ (2005). Gerade im Kino gestartet ist sein neuer Film „The Forecaster“, den er zusammen mit Karin Steinberger realisierte. Seine Karriere begann er als freier Redakteur und Autor noch beim SDR, später SWR. Ab 1997 realisierte er auch eigene Projekte wie „Der Tunnel“ (1999), für das er einen Grimme-Preis erhielt. Diesen begehrten Fernsehpreis gewann er auch für „Wo das Geld wächst“ (2000) und den Film „Broadway Bruchsal“ (2001), den er zusammen mit Dominik Wessely drehte.

In dem Gespräch ging er auch ausführlich auf Probleme einzelner Produktionen ein. Ob nun die Hauptprotagonisten kurzfristig absprangen, der Sender einen anderen Titel verlangte oder plötzlich Schwierigkeiten damit hatte, dass sein Protagonist kein deutsch sprach. Von daher produziert er seit zehn Jahren seine Filme auf unabhängiger Basis, bekommt allerdings regelmäßig Unterstützung der Sender wie SWR, Arte, NDR, BR, WDR sowie zahlreichen regionalen, nationalen und internationalen Filmförderungen.

Thematisch und stilistisch ist er offen und es richtet sich ganz nach der Geschichte und dem Thema, wie er einen Film gestaltet: Ob er nun mit oder ohne Kommentar ist, welche Rolle die Musik spielt, welcher ästhetischer Stil bei den Bildern gewählt wird. Von daher sind auf den ersten Blick keine einheitliche Handschrift und ein Vetter-Stil zu erkennen in seinen Filmen. Der Stil seiner beiden aktuellen Projekte „The Forecaster“ (2014) und „The Promise“ (2015), die er beide in den USA drehte, ist sehr international. So konnte er das Interesse internationaler Sender wie der BBC wecken.

Und doch haben seine Filme Gemeinsamkeiten. Oft beschäftigt er sich als einer der Wenigen mit wirtschaftlichen Themen, denn Wirtschaftswissenschaften hat er studiert. Die Herangehensweise ist ähnlich. Ihm sei der Ton wichtiger als das Bild. Von daher soll sich der Kameramann in der Drehsituation den Bedürfnissen des Tonmanns unterordnen. Schlüsselerlebnis waren Dreharbeiten in Argentinien, bei denen der Tonmann seine Angel fast an der Decke gehalten habe, um das Bild nicht zu stören. Ergebnis war, dass man kaum etwas verstehen konnte. Man könne inzwischen natürlich mit angesteckten Mikros arbeiten, aber dies würde die Interviewpartner manchmal auch irritieren. Und wenn er Ansteckmikros nutzt, sollen sie nicht sichtbar sein und dann ist der Ton meist nur als Backup vorgesehen, da er dann eher dumpf klingt.

Die Dominanz des Tons ist bei der üblich herrschenden Hierarchie nicht immer ganz leicht durchzusetzen. Sein Licht beispielsweise bei Interviews ist keine Komplettausleuchtung, wie sie bei Fernsehproduktionen sehr beliebt sei, sondern eine dezente Lichtsetzung mit indirektem Licht auf dem Körper plus einem Licht für die Reflektion im Auge. Ansonsten würden die Interviewten zu sehr eingeschüchtert. Oft würde er Interviews auch sehr schnell mit verfügbarem Licht drehen. Niemals sollte man den Protagonisten sagen, was sie tun oder dass sie etwas wiederholen sollten. Dadurch würden sie sich an die Führung gewöhnen und sie erwarten.

Die Atmosphäre am Drehort sollte man möglichst erhalten, um eine gute Basis für die Dreharbeiten zu haben. Dazu könne zum Beispiel das Radioprogramm im Hintergrund gehören. Dokumentarfilme müssten immer besser in der Qualität werden. Dies bedeute mehr Dreh- und vor allem Schnitttage. Dies wäre bei Sendern oft sehr schwierig durchzusetzen. Gerne führt er seine Filme als ‚Work in progress‘ kleinen Gruppen vor. Er würde dann zwar nicht jeder Anregung oder Kritik folgen, aber bekäme ein sehr gutes Gefühl, was funktioniert und was eher nicht.

In der Regel würde er die Filme nach der Premiere auf einem Festival noch einmal überarbeiten und optimieren für die Kinofassung. Bei den Versionen für das Fernsehen würde er sich ganz nach deren Wünschen richten hinsichtlich z.B. der Länge. Er beklagt, dass man als Dokumentarfilmer in den Sendern nicht immer auf Augenhöhe behandelt werde.

Die Finanzierung von Projekten werde immer schwieriger und komplexer. In der Regel muss er bei seinen Projekten ins eigene Risiko gehen, um z.B. 100 Drehtage und ein Jahr Schnitt für „The Forecaster“ zu ermöglichen. Nach dem Wagnis, ein Kino im palästinensischen Jenin aufzubauen – was letztlich scheiterte –, hat er jetzt ein junges Team um sich gescharrt. So war „The Forecaster“ das Kameradebüt für Georg Zengerling, mit dem zweiten Kameramann Michele Gentile hatte er schon bei „The International Criminal Court“ (2013) zusammengearbeitet.

Das Team kümmert sich auch um das Marketing wie die Webseite, Social Media oder das Plakat. Heute würde er im Gegensatz zu früher den Trailer lange bevor der Film fertig ist herstellen, auch unter der Gefahr, dass ein Aspekt später im Film gar keine Rolle mehr spiele. Dadurch kann er schon wesentlich früher mit der Werbung beginnen. Dies ist heute umso wichtiger, um überhaupt eine Chance im Kino zu haben.

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