PRÄSENZ-Masterclass in Berlin: Chancen und Risiken des Impact-Producing im Dokumentarfilm

Kurzbeschreibung Seminar

Impact Producing hat sich im Dokumentarfilm zu einem relevanten Arbeitsfeld entwickelt – sowohl als Instrument zur Verstärkung gesellschaftlicher Wirkung als auch zur Erschließung zusätzlicher Finanzierungsquellen. Gleichzeitig stellt es Produzent*innen vor komplexe Fragen: Wie lassen sich Impact-Partner einbinden, ohne die editoriale Unabhängigkeit zu gefährden? Wie wirken sich externe Akteure langfristig auf Projektverläufe aus?

In dieser eintägigen Masterclass gibt der Dokumentarfilmproduzent und -regisseur Valentin Thurn einen praxisnahen Einblick in Chancen, Fallstricke und Entscheidungsprozesse des Impact Producing. Anhand konkreter aktueller Projekte zeigt er, wie er vorgeht und Impact-Strategien entwickelt, Partner ausgewählt und Verträge gestaltet – inklusive Unsicherheiten, Grenzfällen und Kurskorrekturen.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Zusammenarbeit mit ausländischen Stiftungen, NGOs und Impact-Partnern sowie auf der Frage, wie Verträge gestaltet werden müssen, wenn deutsche Fernsehsender beteiligt sind.

Praxisbeispiele aus aktuellen Projekten

• The Trillion Dollar Case
  Einblick in aktuelle Erfahrungen aus der Entwicklung und Finanzierung des Projekts sowie in die laufenden Überlegungen zur Impact-Strategie und Distribution.
• Climate Farmers
  In diesem Projekt konnte das Impact Producing nur teilweise umgesetzt werden, da die beteiligte Organisation nach vierjähriger Beobachtungsphase insolvent wurde und die geplanten Strukturen wegfielen. Im Anschluss stellt sich die Frage, inwiefern die bisherigen Partner weiterhin eingebunden bleiben. Für den Film ergeben sich dadurch neue inhaltliche Perspektiven, während eine Nutzung als klassische Erfolgs- oder Best-Practice-Geschichte für die beteiligten NGOs nicht mehr möglich ist.
• Grace (in Vorbereitung)
  Vorstellung eines geplanten 60-minütigen Films über Alkoholsucht und Genesung, der vollständig mit KI-generierten Bildern realisiert werden soll, sowie Überlegungen zu möglichen Impact-Partnern.

Zielgruppe

Das Seminar richtet sich an Produzentinnen, Regisseurinnen und Dokumentarfilmschaffende, die Impact Producing als Teil ihrer Projektstrategie erwägen oder bereits Erfahrungen damit gemacht haben und diese reflektieren und vertiefen möchten.

Dozent 

Valentin Thurn ist einer der bekanntesten Dokumentarfilmer im Bereich gesellschaftlicher und ökologischer Themen. Seine preisgekrönten Filme wie Taste the Waste und 10 Milliarden – Wie werden wir alle satt? erreichten ein breites Publikum und wurden von umfassenden Kampagnen begleitet, die Diskussionen über Lebensmittelverschwendung und Ernährungssicherheit anregten. Neben seinen Filmen veröffentlichte er die Spiegel-Bestseller Die Essensvernichter und Harte Kost.

Mit seiner Produktionsfirma ThurnFilm GmbH hat er in den letzten 20 Jahren über 60 Dokumentationen realisiert, viele davon für ARD, ZDF und ARTE, darunter auch internationale Koproduktionen. Thurn ist Mitbegründer von Foodsharing e.V. und dem Kölner Ernährungsrat, engagiert sich als Vorstandsmitglied der AG DOK und ist Mitglied der Deutschen Filmakademie.

Timing

Dienstag, 17. Februar 2026

(parallel findet in Berlin die BERLINALE statt)

10 bis 13 h Teil 1 Impulsvortrag mit Filmausschnitten

13 bis 14 h Mittagspause (Mittagessen kann nebenan im Café des Wolf-Kinos erworben werden)

14 h bis 16 h Teil 2 Gespräch, Fragen

Ort

Studio des Wolf Kinos – Wildenbruchstraße 6, 12045 Berlin-Neukölln

(S-Bahn Haltestelle: Sonnenallee I U-Bahn: Rathaus Neukölln)

Teilnahmegebühren

- AG DOK Mitglieder: 120 Euro, plus MwSt
- Studierende und Mitglieder kooperierender Berufsverbände*: 150 Euro, plus MwSt
- Nicht-Mitglieder*: 180 Euro, plus MwSt

*Die Gebühren-Ersparnis bei einem Beitritt zur AG DOK kann so groß sein, dass sie neben dem Besuch des Seminars zusätzliche die Mitglieder-Leistungen erhalten und insgesamt trotzdem weniger zahlen, daher kann sich ein Blick auf unsere Leistungsübersicht und die Beitragstarife lohnen.

Für Buchungen bitte eine Mail mit Rechnungsanschrift an: akademie-berlin@agdok.de