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Film

Filmpreis Globale Perspektiven vergeben „The Other Side of the River“ gewinnt

from 26.09.2022

Filmpreis Globale Perspektiven vergeben - „The Other Side of the River“ gewinnt.   

In Frankfurt wurden am Wochenende im Haus am Dom drei Filmpreise im Rahmen der Tagung Filmtage Globale Perspektiven verliehen. „The Other Side of the River“ setzte sich mit dem Filmpreis Globale Perspektiven durch. Der Dokumentarfilm zeigt die 19-jährige Hala, die - einer arrangierten Ehe entkommen - bei einer kurdischen Frauenverteidigungseinheit ein neues Zuhause findet. Eine Einheit, die ihre Heimatstadt Minbij vom Islamischen Staat befreit. Für ihre Mitstreiterinnen ist der Feind nicht nur der IS, sondern das Patriarchat im Allgemeinen, mit der (Zwangs) Ehe als ultimativer Unterdrückungsinstitution. Julia Peters von jip-Film & Verleih nahm die Auszeichnung stellvertretend für die Regisseurin Antonia Kilian dankend entgegen.

„Ein Film, der darauf hätte hinauslaufen können, schöne Bilder der Solidarität zu liefern, entwickelt sich zu einem Dokument der komplexen Beziehung zwischen dem Wunsch von Frauen, sich mit aller Radikalität und sofort aus den Unterdrückungsverhältnissen zu befreien, und den politischen Notwendigkeiten eines sozialen Befreiungsprojekts, das sich in einer permanenten existenziellen Gefahr befindet. Kann man das alles in einen Film bekommen? Sogar in einem Film, der sich nicht im Heldinnenepos verliert, sondern uns Zuschauerinnen und Zuschauer teilnehmen lässt an den Kämpfen und Konflikten seiner Protagonistinnen? Ja, das gelingt.”, so die Jurybegründung.

Die Jury, bestehend aus Katja Maurer, Vertreterin der Menschenrechtsorganisation Medico International, dem Filmemacher Shaheen Dill-Riaz und Reinhold T. Schöffel, Geschäftsführer des Bundesverbands Jugend und Film, haben insgesamt drei Filme ausgezeichnet und eine besondere Empfehlung im Sinne des Globalen Lernens ausgesprochen. Produktionsfirmen, TV-Redaktionen, Verleih-Firmen, Filmhochschulen sowie Filmautor:innen hatten im Vorfeld rund 120 Produktionen eingereicht, 20 der Filme wurden nominiert und bei der viertägigen Veranstaltung "Filmtage Globale Perspektiven" gezeigt.

Der Filmpreis Globales Lernen geht an einen Film, der sich in besonderer Weise Themen im Sinne des interkulturellen und Globalen Lernens widmet. Dieses Jahr wurde: „Lift Like a Girl – Stark wie ein Mädchen“ von Mayye Zayed prämiert, ein Dokumentarfilm über eine junge Gewichtheberin in Ägypten, die trotz materieller Armut und sozialer Anfeindungen von ihrem Trainer immer wieder zu Hochleistungen animiert wird.

Die Jurybegründung lautet: „Mädchen und junge Frauen sind es auch, die uns ein ungewohntes Bild vom Leben in ihrem Land vermitteln. Sie haben ein Feld gefunden, das normalerweise den Männern vorgehalten bleibt, das sie sich aber selbstbewusst erobern. Der Filmemacherin gelingt es meisterlich, auf Augenhöhe mit ihren dynamischen Protagonistinnen zu bleiben und ohne viel Worte die komplexen Beziehungen innerhalb der Gruppe und ihrer Betreuer zu vermitteln. “

Eine besondere Empfehlung zur Nutzung des Films im Sinne des interkulturellen und globalen Lernens sprach die Jury für den Film „Unter uns Frauen – Geburt in Megendi“ von Sarah Noa Bozenhardt und Daniel Abate Tilahun aus. Im Dorf Megendi in Äthiopien ist die Geburtshilfe im Umbruch. Für die Frauen vor Ort stellt sich die große Frage: Wie können wir werdende Mütter am besten auf ihrem Weg unterstützen?

„In einem Film, der in vorsichtig beobachtenden Bildern die Schönheit und Würde seiner Protagonistinnen, der Landschaft, die Geborgenheit des Gebärens nachzeichnet, und der gar nicht vor hat, etwas zu verändern, gibt die Protagonistin ihrem Leben eine Wendung, die von der Filmemacherin sicher nicht vorhergesehen werden konnte. Die Hauptfigur reflektiert während des Films ihr Leben und beschließt am Ende, sich ihrer ungeliebten Ehe zu entziehen“, so die Jurybegründung.

Der Filmkunstpreis Globale Perspektiven geht an einen Film, dessen formale und künstlerische Qualität in Hinblick auf Kameraarbeit, Drehbuch, filmische Mittel und Recherche als hervorragend bewertet wird. Dieses Jahr wurden Paul Scholten, Conrad Winkler und Matthäus Wörle für den Kurzfilm „Sealand“ ausgezeichnet. Darin wird deutlich, dass die globale Containerschiffahrt auf dem Rücken weniger Seeleute ausgetragen wird. Viele von ihnen stammen von den Philippinen.

Die Jurybegründung lautet: „Der Film setzt seine Ausdrucksmittel sparsam und dafür umso wirksamer ein. Ruhige Bilder des Ozeans wechseln ab mit ungeschnittenen Interviews von Leuten, für die sich sonst kaum jemand interessiert. Gerade dadurch verleiht dieser Film seinen Protagonisten und ihrer gefährlichen Arbeit den Respekt, den sie verdienen. Mit dem Satz, dass 90 % des Welthandels über Containerschiffe abgewickelt wird, macht der Film deutlich, in welcher Schieflage sich unsere Welt befindet.“

In vielen der Filme des Programms zeige sich, dass die Menschen dort, wo keine demokratischen Strukturen existieren, den globalen kapitalistischen Ökonomien ebenso hilflos ausgeliefert sind, wie ihren früheren Kolonialbesatzern, so die Jury. „Aber dennoch gibt es Menschen, die es schaffen, diese Hilflosigkeit zu überwinden, und es ist sicher kein Zufall, dass es im Programm dieser Filmtage fast immer die Frauen sind, die eine Veränderung in Gang setzen. Zu den Filmen insgesamt fällt auf, dass gerade Frauen als Filmende und als Gefilmte eine wuchtige, geradezu körperliche Präsenz zeigen. Das Selbstbewusstsein dieser Frauen aus den unterschiedlichsten Weltgegenden setzt sich in Szene durch sein politisches Begehren und durch eine Körperlichkeit, die auf die eigene Stärke abzielt und nicht auf den männlichen Blick.“

Veranstalter der Tagung ist die AG Fernsehworkshop Entwicklungspolitik, ein Zusammenschluss von Organisationen aus der Entwicklungszusammenarbeit sowie der interkulturellen Film- und Bildungsarbeit, darunter Brot für die Welt, Misereor, Adveniat, Medico International, Frankfurt; EZEF, Katholisches Filmwerk und die Evangelische Medienzentrale in Frankfurt; Deutsche Bischofskonferenz Bereich Kirche und Gesellschaft, Justitia et Pax, AG Dokumentarfilm, sowie der Evangelischen Akademie und dem Haus am Dom in Frankfurt. Die Veranstaltung wird von den gemeinnützigen Vereinen Bundesverband kommunale Filmarbeit (Frankfurt) und der Aktion Weißes Friedensband (Düsseldorf) durchgeführt. Hauptförderer ist die HessenFilm- und Medien GmbH.

Hier ist ein Bericht zur Veranstalltung: Der westliche Blick auf eine ferne Welt

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