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Medienpolitik

Dokumentarfilmer*innen und Produzentenverbände kritisieren die neue Richtlinie des GMPF für dokumentarische Serien als realitätsfern und regen öffentliche Evaluierung an

vom 19.08.2020

Berlin, 19. August, 2020

Gemeinsame Stellungnahme von:

- AG DOK (Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V.)
- Sektion Dokumentarfilm der Deutschen Filmakademie e.V.
- Sektion Dokumentation der Allianz Deutscher Produzenten Film & Fernsehen e.V.
- Produzentenverband e.V.
- Film- und Medienverband NRW e.V.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien hat die aktuelle Richtlinie zum German Motion Picture Fund (GMPF) bekannt gegeben. Eine bedeutsame Neuerung darin ist die Öffnung des GMPF für dokumentarische Serien. Diese Neuerung ist richtig und wichtig, da Plattformen und Mediatheken immer entscheidender für die Finanzierung und Auswertung von dokumentarischen Serien werden.

So gehören dokumentarische High-End Serien wie „Making a Murderer“, „Wild Wild Country“ oder „Tiger King“ zu den erfolgreichsten Netflix-Produktionen der vergangenen Jahre, auch auf Apple+, Amazon und anderen Plattformen gehören zunehmend nicht fiktionale Filme und Serien zu den Erfolgsgeschichten und ziehen ein großes Publikum an. Inzwischen laufen auch erste deutsche High-End Serienproduktionen auf den globalen Plattformen, z.B. „Nismann- Tod eines Staatsanwaltes“ (ZDFinfo, Netflix, Movistar) „Inside Borussia“ (Amazon Prime), Colonia Dignidad (Canal13, WDR, SWR, Netflix). Hier liegt eine große Chance für Dokumentarfilmer, gerade in Zeiten der signifikant rückläufigen Besucherzahlen im Kino.

Mit einer Öffnung des GMPF für dokumentarische Serien könnte die BKM Produzent*innen und Filmemacher*innen aus Deutschland dazu ermutigen, mit ambitionierten und hochbudgetierten Stoffen nicht automatisch den Weg ins Kino zu gehen. Dazu sagt Christian Beetz von der gebrueder beetz filmproduktion: „Wir brauchen mehr dokumentarischen High-End-Content aus Deutschland dort, wo er auch gesehen und wertgeschätzt wird. Das ist im Kino immer seltener der Fall, auf Plattformen und in Mediatheken jedoch immer häufiger. Zudem würde der Standort Deutschland gestärkt, wenn mit Hilfe der BKM dokumentarische Leuchtturmprojekte finanziert werden, die im internationalen Wettbewerb um Stoffe und Talente mit den globalen Plattformen konkurrieren könnten.“

Leider wurde diese Chance mit der Ausgestaltung der neuen Richtlinien nicht genutzt. Die Stellungnahmen aller unterzeichnenden Verbände lagen der BKM vor und der Rat von Produzenten wie Gunnar Dedio, Thomas Kufus, Christian Beetz oder Arne Birkenstock, die bereits im Bereich der dokumentarischen Serien und Highend Dokumentarfilme tätig sind, wurde gesucht, deren Einschätzungen und Stellungnahmen flossen jedoch nicht in das neue Regelwerk ein.

Die BKM hat in den Richtlinien eine Eintrittsschwelle festgelegt, die mit einem Minutenpreis von 9.000 Euro und einer Gesamtlänge von 180 Minuten an den Realitäten auch ambitionierter deutscher Dokumentarfilmproduktionen vorbei geht. „Dies mag ein realistisches Einstiegsbudget für Hybridformen wie Doku-Fiction mit hohem inszeniertem Anteil, für dokumentarische Animationsfilme oder für weltweit finanzierte Wildlife-Dokus sein - für serielle, narrative dokumentarische Formate liegt es jedoch jenseitig der Realität“, so der Regisseur und Produzent Arne Birkenstock von Fruitmarket Arts & Media.

Sogar die ersten in Deutschland produzierten Netflix-Dokuserien kommen nicht auf diese Budgets, hier sind Minutenpreise von 4.000 bis etwa 7.000 Euro die Regel – auch bei weltweitem Buyout. Der von der BKM geforderte Mindestminutenpreis liegt ein gutes Drittel höher! Die einzigen Genres im Dokumentarfilmbereich, die bei einer solch hohen Eintrittsschwelle vom GMPF profitieren könnten, wären dokumentarische Animations- und Doku-Fiction-Produktionen, wo je nach Größe des „Spielfilm“-Anteils dieser Produktionen der Minutenpreis auch schon mal 10, 15 oder 20.000 Euro betragen kann. „Nun ist dies sicherlich ein spannendes und hochwertiges Genre, doch sind die meisten erfolgreichen High-End-Doku-Serien von der 6-teiligen Serie „Nisman - Tod eines Staatsanwaltes" (ZDFinfo, Netflix, Movistar) über der 6-teiligen Serie Colonia Dignidad (Canal13, WDR, SWR, Netflix) bis zur 10-teiligen Serie „The Last Dance“ (Netflix Original) eben reine dokumentarische Serien, die ohne Dialog-Drehbuch und Bühnenbild, Schauspieler*innen, Kostüm und Maske auskommen.“ sagt dazu Gunnar Dedio von LOOKSfilm.

Unstimmig ist die Berechnungsgrundlage auch im Verhältnis zu fiktionalen Formaten. Die Eintrittsschwelle dafür ist beim GMPF mit 30.000 Euro nur gut dreimal so hoch wie die für den Dokumentarfilm, die Kosten für eine fiktionale Produktion betragen aber eher das fünf-bis zehnfache einer äquivalenten dokumentarischen Produktion.

Die unterzeichnenden Dokumentarfilmer*innen und Produzent*innen sprechen sich gemeinsam dafür aus, den GMPF in dem Sinne ambitioniert zu gestalten, dass er auch deutsche Sender und Plattformen zu höheren finanziellen Beteiligungen an dokumentarische Serien ermutigt. Doch die festgesetzte Eingangsschwelle erscheint derart überambitioniert, dass die Öffnung des GMPF für dokumentarische Serien nahezu wirkungslos bleiben wird. „Damit werden deutsche Produktionen im internationalen Wettbewerb um hochkarätige non-fiktionale Serien weiterhin stark benachteiligt und ausgegrenzt.“ kritisiert Produzent Thomas Kufus von zero one film.

Susanne Binninger von der AG DOK (Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm) sagt dazu: „Für eine ganze Reihe aktueller dokumentarischer Serienproduktionen im Stadium der Finanzierung sind die neuen Richtlinien ein ganz herber Rückschlag. Die erhofften und dringend notwendigen wirtschaftlichen Effekte für den Standort Deutschland und das ebenfalls dringend notwendige Signal für die Branche finden nicht statt. Die Öffnung des GMPF für den Dokumentarfilm wird mit dieser hohen Eintrittsschwelle ergebnis- und folgenlos verpuffen. Das ist für uns Dokumentarfilmer*innen in Deutschland inmitten der Covid-19-Krise ganz besonders bitter.“

„In einer Zeit, in der die digitale Auswertung und Verbreitung unserer Filme immer wichtiger wird, sind wir als Dokumentarfilmer dringend auf den GMPF angewiesen!“ ergänzt Dagmar Biller von Tangram International.

Die Unterzeichner*innen fordern die BKM zu einer öffentlichen Evaluierung der Anwendung und Umsetzung der neuen Richtlinie auf. Zum Ende des ersten Jahres der Gültigkeit der neuen Richtlinie, die rückwirkend zum 1. Mai 2020 in Kraft trat, wird eine umfassende, anonymisierte Veröffentlichung von statistischen Kennzahlen der zur Förderung durch den GMPF eingereichten dokumentarischen Projekte gefordert, u.a. Doku-Genre, Minutenpreis und Länge. Die aktuell verfügbare Statistik des GMPF beschränkt sich auf die Anzahl und Höhe der Bewilligungen. Diese Kennzahlen werden jedoch nicht ausreichen, um zu beurteilen, ob es überhaupt eine nennenswerte Anzahl an dokumentarischen Projekten gibt, die in der Lage sind, die aus Sicht der Unterzeichner*innen realitätsfernen Kriterien des GMPF zu erfüllen. Als Format der Evaluierung bietet sich im Nachgang der Veröffentlichung der Statistik eine öffentliche Paneldiskussion mit Vertreter*innen der Branche und der BKM im April 2021 an.

Die gemeinsam gewonnen Erkenntnisse der öffentlichen Evaluierung würden anschließend in die Überarbeitung und Anpassung der Richtlinie führen.

Susanne Binninger, Vorsitzende der AG DOK
Arne Birkenstock, Vorstand Sektion Dokumentarfilm - Deutsche Filmakademie e.V.
Raimond Goebel, Geschäftsführender Vorstand - Film- und Medienverband NRW e.V.
Dagmar Biller, Vorstand Sektion Dokumentation - Allianz Deutscher Produzenten Film & Fernsehen e.V.
Erwin M. Schmidt, Geschäftsführer Produzentenverband e.V.

HIER DIE STELLUNGNAHME AUCH ALS PDF.

 

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