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"Inselfilmer" vom 13.-15. November 2015

vom 10.12.2015


Von Gabriele Schlieffen.

Allein die Annäherung und das Ankommen: Bayern ist schön bei Fön, das Bergpanorama ist noch schöner, aber das Bergpanorama plus Chiemsee haut fast jede/n um. Die spätnachmittägliche Sonne ergießt sich rosakitschig über die Hügel in den See, ja verflixt, das können nur stoische Dokumentarfilmer und Cutter aushalten (aber selbst bei denen gibts einige, die ein wenig staunten).

Fabian & Fabian (Hentzen & Feiner) hatten zum x-ten Mal alles organisiert: Infos verschickt, Listen versandt, ermuntert, ermahnt, den Musiksaal im Kloster gemietet, die Übernachtungsmöglichkeiten festgezurrt, kurzfristige Absagen geschultert, die Technik herangeschafft und vieles andere mehr.

Die „Insel“ beginnt mit Wiedersehen und Kennenlernen, eine kurze feine Sache, in großer Runde diesmal. Filmemacher_, Cutter_ und Freund_innen des gepflegten Dokumentarfilms miteinander und untereinander im Gespräch, das ergab, ums vorwegzunehmen, wieder großartige Begegnungen. Und soweit Augen und Ohren recht sahen und hörten: in bester Atmosphäre.

Foto: Jo Jonietz
Der klösterliche Musiksaal für ein Wochenende als Filmtheater.
Foto: Jo Jonietz
Die „Insel“ beginnt mit Wiedersehen und Kennenlernen.


Für zehn Filme, einen Vortrag und die jeweiligen Nachbesprechungen standen 16 Kloster-Stunden netto zur Verfügung. Angesagt war also straffe Programmeinhaltung, viel Film, wenig Chiemsee. Deshalb: Nach genüsslichem Abendessen in der Linde wurde der klösterliche Musiksaal zum Filmtheater. Auf dem Programm: "Mich kriegt ihr nicht! – Die abenteuerliche Odyssee des Manfred Weil". Regisseur Werner Müller nennt sein 120-minütiges Werk ein historisches Roadmovie der besonderen Art, was natürlich weit untertrieben ist. Zwei fesselnde Stunden gepaart mit Staunen über das Schicksal des jüdischen Malers Weil, über seine Verfolgung, Flucht, Deportation, Internierung, und sein nicht nachlassender Wille zum Überleben, unterstützt von viel „Glück“, schlugen uns Zuschauer in Bann. Viel Gesprächsstoff für die nächtliche Diskussion bei Geburtstagsrotwein in der Geisterstunde.

Der Samstagmorgen kam mit Cutter Fabian Feiners 3 x 5‘ – Drei Konzert- und Musikvideos kräftig in Schwung. Seine Splitscreentechnik verleitete die alten Hasen in der Runde zu gewissen „Wisst-ihr-noch“-Ansätzen; die ließen sich aber schnell in Fachgespräche überleiten.

Foto: Jo Jonietz
Im dunklen Musiksaal Filme schauen, diskutieren, fachsimpeln ...
Foto: Jo Jonietz
... aber auch ein wenig Sonne und Panorama genießen - die Inselfilmer im Kontrastprogramm.


84 Minuten Musik im nähern und weiteren Sinn schlossen sich an: "Unterwegs in der Musik - die Komponistin Barbara Heller". Lilo Mangelsdorff hat sich mit dem sehr persönlichen Portrait ihrer Protagonistin einer großen Aufgabe gestellt. Mit wenig Geld und viel Engagement, eigener Kamera-, Ton- und Schnittarbeit, hat Lilo ein lebendiges Bild der Komponistin erstehen lassen. In der kritischen Würdigung ihres Films machte sie deutlich, dass Barbara Heller sich angesichts eines größeren Teams mit Sicherheit nicht derart offen gezeigt hätte.

Ein Portrait der ganz anderen Art zeigte Peter Schubert in seinem 30-Minüter "Hart Island – die Toteninsel von New York". Die so großen und schweren Themen wie Tod und Beerdigung unbekannter Toter hat er in poetische und ruhige Bilder gekleidet. Damit und mit seiner sensiblen Herangehensweise an die Menschen, die auf Hart Island arbeiten, hat er uns Zuschauern vieles erzählt, was wir nicht wussten, und uns dabei nicht die Betroffenheit aber den Schrecken genommen.

Mit einem "Lehrfilm über die Rekonstruktion von Stasiakten" konnte Kameramann Kai von Westermann in knackigen 12 Minuten mittels seiner höchst präzisen Kameraarbeit packend einen sicher so noch nicht gesehenen Aspekt von Arbeit erzählen. Sysiphos?

"Fern vom Krieg", aber mit Wolfgang Landgraebers altem und neuen Film mittendrin, in Kriegen, kriegerischen Auseinandersetzungen, im Töten. Wolfgang hat sich von neuem auf die Spur gemacht, den Weg der Waffen aus den Fabriken Oberndorfs und den Köpfen seiner Bevölkerung hinaus in die Welt der Zerstörung zu erforschen. Fragend begleitet er seine Protagonisten, blickt von früher auf heute, und nimmt uns alle mit auf seine Reise.

Die Lebensreise seines „Helden“ Firmo Ferrer hat Eberhard Spreng in "Tache-Rouge et Blanche-Neige" aufgezeichnet. Der Film erforscht angesichts von Firmos Erinnerungen an Zwang und Gewalt auch die Grenzen der Vorstellungskraft nachfolgender Generationen. Ein subjektiv geprägter Filmessay über einen entschlossenen Humanisten.

Foto: Jo Jonietz
Die "güldene Renke" wurden wieder in einem ausgeklügelten Abstimmungsmodus ermittelt.
Foto: Jo Jonietz
Fabian Hentzen hat - zusammen mit Fabian Feiner - auch in 2015 wieder eine "schöne Insel" auf die Beine gestellt.



Zur besten Sendezeit, Samstagabend 20.30 Uhr, lief "Zum Beispiel: Geschirrherstellung" von Christoph Boekel, gemeinsam mit Beate Rose und Michaela Belger 1975 in der HFF München entstanden, schlanke, eindeutige 43 Minuten: Die Arbeitsabläufe in einer Keramikfabrik (Arzberg) von der Rohstoffaufbereitung bis zum versandfertigen Geschirr. Die Arbeiterinnen und Arbeiter kommentieren die Arbeitsbedingungen. So hatte man die Herstellung von Geschirr noch nie gesehen (oder sehen wollen).

Von Arzberg ging es geradewegs zum Mond. Kurz vor der Flaschengeisterstunde bot Martin Hans Schmitt spannende 57 Minuten "Moon Shots", eindrucksvolle Aufnahmen der Mondflüge. Reality, fiction, reality?

Abenteuerliche Erlebnisse gab´s zuhauf am nächsten Morgen, dem Abschiedssonntag. Andi Stiglmayr zeigte seinen vieldiskutierten Lehrfilm "Die Abenteuer Film AG" über Filmemacher als künstlerische Forscher und Pädagogen. Ein wirklich ernst gemeintes Projekt für „Film als Ausdrucksmöglichkeit für Kinder“.

Kritische Fragen zum letzten Film der Inselfilmertage "Markt der Masken" von Peter Heller konnten keinesfalls ausbleiben. Es geht um Sammler, Händler und Fälscher der Kunst Afrikas. Es geht um Kunst als Geldanlage, es geht um Klischees. Wie damit filmisch umgehen?

Drei güldene Renken hätte es heuer geben müssen, denn Christian Doermer hatte Stimmengleicheit für Lilo Mangelsdorffs "Unterwegs in der Musik – die Komponistin Barbara Heller", Kai von Westermanns "Lehrfilm über die Rekonstruktion von Stasiakten" und für "Tache-Rouge et Blanche Neige" von Eberhard Spreng ermittelt. Selbstverständlich traten die Gentlemen zurück, und Christian Doermer überreichte Lilo Mangelsdorff die Güldene Renke 2015.

Herzlichen Glückwunsch!

Und wir fanden alle:
„Es ist wieder eine schöne Insel gewesen.“

Foto: Jo Jonietz
Die ausgezeichnete Lilo Mangelsdorff nach der feierlichen Preisverleihung mit der traditionellen "güldenen Renke" 2015.

 

P.S.: Kommendes Jahr werden die Inselfilmer sich vom 18.-20.11.2016 wieder auf der Insel treffen - wer also dabei sein will, kann sich den Termin schon mal vormerken ...

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