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Medienpolitik

EU - Online-Verordnung: "Verschenken Sie nichts, was Ihnen nicht gehört!"

AG DOK schreibt an EU-Parlamentarier

vom 20.06.2017

Mit einem eindringlichen Appell hat sich die AG Dokumentarfilm jetzt an die zuständigen Abgeordneten des Europäischen Parlaments gewandt und sie gebeten, bei ihrer Entscheidung über die künftige Reichweite von online-Diensten die Interesse der unabhängigen Filmproduktion zu berücksichtigen. In diesen Tagen entscheiden zunächst der Kultur- und dann der Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments darüber, ob Mediatheken-Angebote der Fernsehsender künftig nicht nur in ihren Herkunftsland, sondern in ganz Europa abgerufen werden können. Was die Abgeordneten offenbar als Fortschritt empfinden, ist in Wahrheit eine Katastrophe für die europäische Filmwirtschaft: innereuropäische Koproduktionen werden damit nahezu unmöglich gemacht, für den wirtschaftlich ohnehin gefährdeten Dokumentarfilmbereich wird die Refinanzierung der Projekte noch schwieriger.
 
Pikanterweise gehen die vorgeschlagenen Änderungen nach Kenntnis der AG DOK auf eine massive Einflussnahme der öffentlich-rechtlichen Rundfunksender in Deutschland zurück, die bereits im Inland bestrebt sind, die vergütungsfreie Mediathekennutzung auf Kosten Rechteinhaber immer weiter auszudehnen. „Lassen Sie sich nicht vor den Karren dieser Produzenten- und urheberfeindlichen Politik spannen!“ appellieren die Dokumentarfilmer und warnen die Europa-Abgeordneten damit zugleich vor einem Eingriff in die Eigentumsrechte der Produzenten: „Verschenken Sie nichts, was Ihnen nicht gehört. Denn die Rechnung müssen letzten Endes nicht Sie, sondern wir bezahlen!“    
 
Zu Ihrer Kenntnis und zur beliebigen Verwendung hier das Schreiben im Wortlaut:



19. Juni 2017

Betr.: Online-Verordnung COM(2016/0284(COD)


Sehr geehrter Herr / Frau,
 
diesen Brief schreibt ihnen die AG Dokumentarfilm, der größte Berufsverband der deutschen Filmbranche, dem rund 850 Filmschaffende aus den Bereichen Produktion, Buch und Regie angehören. Es ist ein Hilferuf.
 
Denn der Dokumentarfilmbranche in Deutschland geht es schlecht. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen ist schon lange nicht mehr bereit, die Produktionskosten dokumentarischer Sendungen in voller Höhe zu bezahlen. Immer öfter sind die Produzenten gezwungen, wesentliche Finanzierungsanteile selbst zu erbringen. Erlöse aus Onlineverwertungen und die Möglichkeit zu internationalen Koproduktionen zählen zu den wichtigsten Quellen, aus denen sich diese Finanzierungslücken schließen lassen.

Bis jetzt jedenfalls.
 
Denn das europäische Parlament steht im Begriff, uns auch diese Tür zuzuschlagen.
 
Dem Entwurf einer Stellungnahme des Ausschusses für Kultur und Bildung zur geplanten
 
Verordnung für die Wahrnehmung von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten in Bezug auf bestimmte Online-Übertragungen von Rundfunkveranstaltern und die Weiterverbreitung von Fernseh- und Hörfunkprogrammen -
(COM(2016)0594 – C8-0384/2016 – 2016/0284(COD))
 
entnehmen wir, dass Sie künftig den grenzüberschreitenden Abruf von Mediathekenangeboten ermöglichen wollen. Das ist für uns, gelinde gesagt, eine Katastrophe. Dieser Vorschlag verkennt die realen Gegebenheiten der Medienproduktion und die wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse in unserer Branche und wird fatale Auswirkungen haben.

• Anders, als Sie vielleicht annehmen, ist es unseren Produzenten (und erst recht den Urhebern) in Verhandlungen mit den Sendern so gut wie unmöglich, die Rechte zur Mediathekennutzung zurückzubehalten. Das ist schlicht eine Frage der Markt- und Verhandlungsmacht. Noch schwieriger wird es, die grenzüberschreitende Nutzung oder einzelne Territorien aus solchen Verträgen auszuklammern.
 
• Produzenten und Urheber dokumentarischer Sendungen erhalten für die Nutzung in Mediatheken in aller Regel keinen Cent zusätzlich. Soll diese Rechte-Fledderei zum Nulltarif, die schon innerhalb Deutschlands nicht akzeptabel ist, jetzt auf ganz Europa ausgedehnt werden?
 
• Wie Sie wissen, wird in Deutschland derzeit über eine Verlängerung der Mediatheken-Standzeiten debattiert und auch dabei meint man in erster Linie informierende und dokumentarische Sendungen. Gleichzeitigt bereitet der Bundestag ein Gesetz zur Ausweitung der „Bildungsschranke“ vor, das ebenfalls zu Lasten der Dokumentarfilmschaffenden geht. Gerade die politisch wichtige Dokumentarfilmproduktion darf nicht zum Ramschladen der Medien-Politik werden. Was wir vermissen, sind Initiativen zum Schutz der kleinen unabhängigen Autoren, Regisseure und Produzenten.
 
• Die Umsetzung der Verordnung in der von Ihnen vorgeschlagenen Weise würde innereuropäische Koproduktionen mit einem Schlag unattraktiv machen, denn welchen Grund sollte es geben, eine Produktion finanziell zu unterstützen, die später im jeweiligen Land ohnehin kostenlos abgerufen werden kann?
 
• Auch der Hinweis auf unterschiedliche Sprachfassungen verfängt in diesem Zusammenhang nicht. Wenn Sprachbarrieren dazu führen würden, dass solche Angebote im Europäischen Ausland ohnehin nur marginal genutzt werden, wäre die geplante Ausweitung der Verordnung unnötig. Zum anderen gibt es im Internet inzwischen zahlreiche frei verfügbare Programme, mit deren Hilfe sich Mediathekenangebote dauerhaft speichern und mit Untertiteln versehen lassen.
 
• Nach unserer Kenntnis drängen insbesondere öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland auf die von Ihnen vorgeschlagenen Änderungen – also gerade diejenigen, die an der Misere unseres Genres schuld sind. Bitte lassen Sie sich nicht vor den Karren dieser Produzenten- und urheberfeindlichen Politik spannen!
 
• Bitte verschenken Sie nichts, was Ihnen nicht gehört. Denn die Rechnung müssen letzten Endes nicht Sie, sondern wir bezahlen!

Dass der Dokumentarfilm wie kaum ein anderes Medium zum wechselseitigen Verständnis der Menschen und Kulturen nicht nur in Europa, sondern in der gesamten Welt beiträgt, ist weithin unbestritten und wird auch von politischer Seite immer wieder betont. Bitte helfen Sie mit, dass dieses wichtige Film-Genre wirtschaftlich überleben kann!

In der Hoffnung auf Ihr Verständnis verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
für den Vorstand der AG Dokumentarfilm
 
Thomas Frickel
 
Vorsitzender und Geschäftsführer
Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V. / AG DOK
Schweizer Straße 6
60594 Frankfurt/Main
www.agdok.de
 
Tel.: +49 - 69 / 623 700
Fax: +49 - 6142 / 966  424
E-Mail: agdok@agdok.de



 

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